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Der zivilisatorische Weg der Menschheit

In Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Die menschliche Zivilisation ist grenzenlos vielschichtig. Daher ist sie kaum beschreibbar. Dennoch muß über den Gang der Menschheitszivilisation nachgedacht und auch geschrieben werden, damit es Orientierungen in den Menschen-Gesellschaften gibt. Mit einer "Theorie der Kultur-Epochen" habe ich einen tragfähigen Ansatz gefunden, um zum oben genannten Thema Aussagen machen zu können. Die wichtigsten Sätze meiner "Theorie der Kultur-Epochen" sind:

  1. Die Menschheit durchläuft auf ihrem zivilisatorischen Weg eine Folge ganz unterschiedlicher Kulturepochen.
  2. Die Menschheit muß sich den Pfad ihres zivilisatorischen Weges selbst bahnen, er wird ihr von niemandem gewiesen.
  3. Die Anzahl der Kulturepochen, welche die Menschheit durchlebt, durchleben wird, ist nicht vorhersagbar, nicht vorherbestimmt.
  4. Jede Kulturepoche der Menschheitszivilisation wird von jeweils häuptsächlichen, die jeweilige Kulturepoche prägenden zivilisatorischen Potentialen bestimmt.
  5. Jede Kulturepoche der Menschheitszivilisation ist von endlicher Dauer.
  6. Die Menschheit muß ihr Schöpfertum leben dürfen.
  7. Die Menschheit braucht immer Zukunftsvisionen. Nur so findet sie den Weg in die nachfolgenden Kulturepochen.

Auf diese Sätze abgestützt will ich nun meine "Theorie der Kultur-Epochen" in kurzer (kanonischer) Form präsentieren:

Die erste "Kulturepoche" der Menschheitszivilisation war die Heraushebung des Menschen aus dem Tierreich. Hierbei war die Entwicklung (Schöpfung) der Sprache das hauptsächliche zivilisatorische Potential. Die Schöpfung der Sprache erlaubte den werdenden Menschen nun eine zweckgebundene und differenzierte Kommunikation miteinander. Es bildeten sich die Jäger- und Sammler-Gemeinschaften aus, welche sozial weitgehend egalitär (gleich) waren.

Vor etwa 15.000 Jahren beendeten die Jäger- und Sammler-Gemeinschaften, regional aber zu unterschiedlichen Zeiten, ihr Nomaden-Dasein. Die Menschen wurden sesshaft und wurden zu Produzenten von landwirtschaftlichen Gütern (Viehhaltung, Anbau von Nutzpflanzen). Diese Zeit nenne ich die "Agrarische Epoche" der Menschheitszivilisation, welche die zweite zivilisatorische Epoche der Menschheit war.
Die Menschen produzierten in dieser Zeit landwirtschaftliche Güter und zusätzlich entstand das Bauwesen. Innerhalb der Menschengesellschaften entwickelte sich nun die soziale Differenzierung in Herrscher-Schichten und beherrschte Schichten. Es entstanden die sozialen und politischen Unrechtssysteme der Sklavenhaltergesellschaften (Indien, China, Ägypten, Mesopotamien). Es entstanden die ersten Staatengebilde, erste "Rechts-Systeme" und erste Konfessionen. Es wurden die Herrschaftspaläste und die Städte des Altertums gebaut, es entstanden erste Infrastrukturen wie Straßen und Häfen und es wurde auch der Militarismus (Heere) als Machtinstrument geschaffen. Bald waren die ersten Berufsstände wie Bauer, Handwerker, Seefahrer, Arzt, Beamter und Pfarrer entstanden.
In der Spätzeit der "Agrarischen Kulturepoche" wurde die Sklavenhalterordnung durch die Herrschaft des Adels, welche sich die werktätigen Menschen als Leibeigene hielten, abgelöst.
Von Europa gingen ab dem 15. Jhdt. die zivilisatorischen Impulse für die dritte Kulturepoche der Menschheitszivilisation aus, welche ich die "Industrie-Gesellschafts-Epoche" nenne. Mit der Erkundung des Planeten Erde zuerst vor allem durch die Seefahrernationen Portugal und Spanien, mit der Entwicklung der handwerklichen Hochkultur nun auch in Europa und mit der Entwicklung der exakten Wissenschaften Mathematik, Mechanik, Physik durch so hervorragende Gelehrte wie Galilei, Newton, Leibniz, Huygens, Euler, Lagrange, Gauß wurden Schritt für Schritt die Voraussetzungen für die Schaffung der industriellen Zivilisation geschaffen. Die erste Nation der Menschheit, welche umfassend in diese Industrie-Gesellschafts-Epoche (IGE) eintrat, waren die Engländer des 17. Jhdt. Von dieser Zeit an wurden der Adel und der Klerus nach und nach aus ihren autoritären Machtpositionen verdrängt. Die neuen Herrscher, also die Herrscher in der IGE, wurden nun die Fabrikbesitzer und die Hochfinanz. Das Geld als Wertübertrager, als Wertspeicher, als Wertmesser und als Wertteiler begann in dieser neuen zivilisatorischen Epoche eine hauptsächliche Rolle zu spielen.
Die Basispotentiale der IGE sind also die Natur- und Technikwissenschaften einerseits und der Geldprozeß andererseits. Auf dieser Basis wurde in einem über 200 Jahre währenden intensiven Arbeitsprozeß, etwa vom Jahre 1800 bis zum Jahre 2000, zum einen das so hochwertige Gedankengebäude der Wissenschaft (der Wissenschaftskörper) und auf der anderen Seite die großen nationalen und internationalen Infrastrukturen (Versorgungs-, Mobilitäts- und Kommunikationssysteme) und auch die großen automatisierten Fabriken erstellt. Ein Hauptkennzeichen der IGE ist ihre grenzenlose Vielfalt. Sie ist auch die erste zivilisatorische Epoche, in welcher die Menschheit ihr Schöpfertum leben kann. D. h., sie schöpft mit ihrer Tatkraft und Phantasie zivilisatorische Strukturen, die es so in der Natur nicht gibt. Die Menschheit geht also erstmalig über die Natur hinaus (sie transzendiert die Natur).
Allerdings ist auch die Industrie-Gesellschafts-Epoche eine Gesellschaft mit sozialen und/oder politischen Unrechtsstrukturen nach innen und nach außen. Die Herrscher der europäischen kapitalistischen Länder, des kapit. Russlands, der kapit. USA und des kapit. Japans haben ihre eigenen Völker gnadenlos ausgebeutet, sie haben den verbrecherischen Kolonialismus und auch Sklavenhalterei betrieben, sie haben zwei große Weltkriege und den Faschismus verbrochen, sie haben auch Völkermorde verübt (Indianer, Armenier, Juden, ...). Das kapitalistische Gesellschaftssystem hat Hunderte Millionen Menschen getötet und physisch verkrüppelt, hat zig Millionen Familien zerstört und riesige materielle Werte vernichtet.
Die bisherige Bilanz des zivilisatorischen Weges der Menschheit zeigt auf der einen Seite den phantastischen zivilisatorischen Aufstieg der Menschheit von Pfeil und Bogen hin zu satellitengestützten weltweiten elektronischen Kommunikationssystemen, zeigt aber auf der anderen Seite weltweit etwa 2.200 Kriege und Bürgerkriege in den letzten 5.000 Jahren zwischen und auch schwere soziale Konflikte innerhalb der Völker. Es wird geschätzt, dass von den etwa 32 Milliarden Menschen, welche seit dem Beginn der "Agrarischen Kultur-Epoche" gelebt haben, etwa 24 Milliarden Menschen, also 75% der Menschheit, durch Kriege, Verfolgung, Vertreibung und Ausbeutung ins menschliche Unglück gebracht wurden und dass seit dem Beginn der "Menschheitszivilisation" etwa 50% der Arbeitsleistungen der Menschheit für Rüstung, Krieg und den Ausbau von Machtstrukturen verpulvert wurden. Dabei wurden eine Unmenge wertvoller Rohstoffe und Energie verpulvert und viele ökologische Systeme der Natur schwer beeinträchtigt oder gar zerstört.
Die von Europa seit dem 15. Jhdt ausgehenden geistigen Strömungen der Renaissance, der Reformation, der Aufklärung, der exakten Wissenschaften, der Ökonomie, der Sozialwissenschaften, der Demokratie und des wissenschaftlichen Menschenbildes (Psychologie) haben es bisher nicht vermocht, die Völker der großen Industrieländer und die Menschheit insgesamt aus den sozialen und/oder politischen Unrechtssystemen herauszuführen und ebenso wenig aus den mystisch-konfessionellen Glaubenslehren.
Nur ein kleiner Teil der Menschheit, das sind die Völker in den Industrieländern Westeuropas, Nord-Amerikas und Japans, ist bisher in den Genuß der Möglichkeiten der Industrie-Gesellschafts-Epoche (IGE) gekommen, während die Völker aller anderen Regionen der Welt durch den von den oben genannten ökonomisch und militärisch starken Völkern betriebenen Kolonialismus von den Annehmlichkeiten der IGE weitgehend ausgeschlossen werden. Die oben genannten Industrie-Länder, welche von den dortigen Groß-Kapitalisten beherrscht werden, halten auch international die wirtschaftliche, politische und militärische Macht fest in ihren Händen. Sie halten sich die gesamte Menschheit als Geisel, um so ihre Profite und ihre Weltmachtstellung zu erhalten und auszubauen. Dabei denkt diese "Führungselite" der Menschheit auch nicht im Entferntesten daran, sich den so drängenden Problemen unserer "zivilisatorischen Epoche" zu stellen, sie anzupacken, ihre Lösung zu betreiben. Die wichtigsten Problem davon sind:

  1. Das Krieg-Frieden-Problem (Der Kreislauf der Gewalt muß endlich verlassen werden)
  2. Die Völker-Verständigung, Verständigung zwischen den Konfessionen
  3. Steuerung und Regelung der Menschenanzahl auf unserem Planeten mit humanistischen Methoden und nicht durch Kriege, Hunger und Seuchen.
  4. Ernährungsproblem (zurzeit verhungern in jedem Jahrzehnt über 100 Millionen Menschen)
  5. Effektive Nutzung der Rohstoffe der Erde, nachhaltiger Energieverbrauch
  6. Erhaltung der ökologischen Systeme. Sauberhaltung von Wasser, Boden und Luft
  7. Verantwortungsvoller Umgang mit den klimatischen Bedingungen auf unserer Erde
  8. Entwurf einer allgemeinen Menschheitsverfassung.
  9. Entwurf eines ethisch-moralischen Wertesystems, in welchem die Wissenschaften mit dem Humanismus verknüpft sind
  10. Abwehr von Rassismus, Chauvinismus, Fundamentalismus, Militarismus
  11. Allgemeine Bildungsoffensive in allen Völkern, damit die Menschen ein Verständnis für die Welt und die zivilisatorischen Prozesse innerhalb der Menschheit erreichen
  12. Vorbereitung der Menschheit auf den Wechsel von der "Industrie-Gesellschafts-Epoche" zur "Biologisch-Genetischen Epoche", welche die kommende zivilisatorische Epoche der Menschheit sein wird

Diese drängenden Zivilisationsprobleme sind seit langem den Herrschern in unserer Menschheit bekannt, spätestens seitdem der "Club of Rome" im Jahre 1969 seine Expertise "Die Grenzen des Wachstums" veröffentlicht hat. Aber die Machthaber der Menschheit, das sind vor allem die etwa 600 Milliardäre weltweit, zuzüglich etwa 6.000 Multimillionäre und die mit ihnen verbundenen Herren der Großkonzerne und der großen Banken, denken überhaupt nicht daran, der gesamten Menschheit eine friedliche und von sozialem und menschlichem Wohlstand gekennzeichnete Zukunft zu ermöglichen. Ohne jeden moralischen Skrupel nehmen sie den jetzigen so schlimmen Zustand der Menschheit in Kauf und sie verschlimmern ihn mit jedem Jahr. Heute, im Jahre 2006, wird unser Planet Erde von etwa 7.000 Millionen Menschen bevölkert. Davon sind:

4.000 Millionen Menschen verarmt,
1.000 Millionen Menschen sind vom Hunger bedroht,
2.000 Millionen Menschen haben kein sauberes Wasser,
1.500 Millionen Menschen sind Analphabeten,
800 Millionen Menschen sind arbeitslos,
400 Millionen Kinder müssen arbeiten, erhalten daher keine Schulbildung,
250 Millionen Menschen sind nunmehr Öko-Flüchtlinge, d. h., der kapitalistische Raubbau hat diesen Menschen die Nahrungsgrundlage genommen,
100 Millionen Straßenkinder gibt es weltweit (das ist eine ganz besondere Schande der kapital. Gesellschaft),
100 Millionen Menschen sind weltweit obdachlos,
25 Millionen Menschen werden noch immer als Sklaven gehalten,
40 Kriege und Bürgerkriege sind heute, im Jahre 2006, "am Laufen",
40 Millionen Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten stehen weltweit auf den Kasernenhöfen bereit, um letztlich dieses kapitalistische Unrechtssystem und auch die vielen Diktaturen weltweit bei Bedarf mit militärischen Mitteln an der Macht zu halten.

Die Stellung der Frauen ist in den meisten Völkern nach wie vor eine große Diskriminierung. Die Frauen sind über 50% der Menschheit. Sie leisten etwa 90% aller manuellen Arbeit weltweit, bekommen dafür aber nur 10% der weltweit ausgezahlten Lohnsumme und sie besitzen nur 1% der Vermögenswerte, welche durch Arbeit in den letzten 200 Jahren geschaffen wurden. Es ist also sehr deutlich zu erkennen, dass die Bilanz der etwa 300-jährigen Herrschaft der Kapitalisten über die Menschheit eine sehr schreckliche ist. Hier ist festzustellen, dass es von 1920 bis 1990, also etwa 70 Jahre lang, in einem Teil der Menschheit, antikapitalistische Gesellschaften gab. Das war das "Sozialistische Lager" unter der Führung der Sowjetunion und China. Diese Gesellschaften waren aktiv am "Kalten Krieg" nach 1945 beteiligt und er hat erheblich zu diesem jetzt so erbärmlichen Zustand der Menschheit beigetragen.
Der "Kalte Krieg", das war die Systemauseinandersetzung zwischen dem "Sozialistischen Lager" unter der Führung der Sowjetunion und dem kapitalistischen Lager unter der Führung der USA. Diese von 1946 bis 1992 andauernde Auseinandersetzung wurde auf allen Feldern des Lebens geführt, also gesellschafts-politisch, ideologisch, ökonomisch, sozial, ethisch-moralisch und vor allem militärisch (Wettrüsten). Diese Auseinandersetzung endete ab dem Jahre 1989 mit der Niederlage des "Sozialistischen Lagers". Aber diese fast 50 Jahre währende Auseinandersetzung kam der Menschheit teuer zu stehen. Da beide Seiten auch die armen Entwicklungsländer, die ehemaligen Kolonien vor allem in das Rüsten mit hineingezogen haben, steht die Welt so erbärmlich da wie oben dargestellt. Allein der Rüstungswettlauf im Verlaufe des "Kalten Krieges" hat die Menschheit Hunderttausend Milliarden Dollar gekostet, hat also den Rüstungskapitalisten traumhafte Profite gebracht. Das ist der Raub der Kapitalisten an den Völkern der Welt in den 50 Jahren des "Kalten Krieges". Nicht zuletzt hat dieser gewissenlose Entzug von soviel Kapital, Arbeit und Rohstoffen aus dem zivilen Bereich die Völker in den Entwicklungsländern im Elend gefangen gehalten und im Zeitraum des "Kalten Krieges" sind dort 500 Millionen Menschen verhungert, verdurstet, an Seuchen und durch regionale, zumeist von den Kapitalisten geschürte Kriege, Bürgerkriege und Staatsstreiche ums Leben gekommen.
D. h., insbesonders durch die großen Verbrechen der Kapitalisten und auch der Stalinisten und Maoisten im 20. Jhdt an der Menschheit, schleppt sich die Menschheit nunmehr mit großen historischen Defiziten. Das sind riesige materielle, geistige und ethisch-moralische Defizite. Zur so schrecklichen Bilanz der gegenwärtigen kapitalistischen Gesellschaften gehört auch, dass diese Gesellschaften innerlich vollkommen krank sind. Denn dort gibt es:

  1. Ein großes asoziales Spekulantentum an den Börsen, an Grund und Boden und bei Immobilien. (Dabei wird kein einziger Euro an Wertschöpfung erbracht).
  2. Es existiert auch dort eine große Arbeitslosigkeit und eine Armut.
  3. Eine chaotisch verlaufende Binnen- und "Weltwirtschaft" zwischen Krisen und "Konjunkturen".
  4. Die unverschämte Dominanz des Geldprozesses gegenüber allen anderen Prozessen in der Gesellschaft.
  5. Es "blüht" ein vollkommen irrationales Versicherungs- und Steuerunwesen.
  6. Die Werbung für Firmen, Produkte und Dienstleistungen ist vollkommen ins Primitive entartet. Das ist ein Werbungsunwesen. Den gleichen Weg gehen die Medien (Zeitschriften, Radio- und Fernsehsender). Sie allen sind im Zustand einer primitiven Subkultur.
  7. Die Bürokratien sind ins Grenzenlose ausgeufert und damit zu einem guten Herrschaftsinstrument der Mächtigen gegenüber dem entrechteten Volk geworden.
  8. Das Gleiche passiert mit der Rechtssprechung. Das "Recht" ist immer der zum Gesetz erhobene Wille der Herrscherschichten. Also hier der Wille des Großkapitals.
  9. Die Jagd der Kapitalisten nach Maximalprofiten hat auch zu einer großen Wirtschaftskriminalität geführt. Und wenn dabei hin und wieder einem Kapitalisten deshalb der Prozeß gemacht wird, dann kommt dieser stets ungeschoren davon.
  10. In der kapitalistischen Welt existiert eine sehr große Alltags-Gewalt-Kriminalität, vor allem gegen Frauen und Kinder. Das ist ein sehr klarer Indikator für eine kranke Gesellschaft.
  11. Im Berufsleben existiert nach wie vor eine Diskriminierung der Frauen. Das äußert sich vor allem darin, dass es den Frauen durch die kapitalistische Gesellschaft fast unmöglich gemacht wird, sowohl im Berufsleben als auch in der Familie ein hochwertiges Leben führen zu können (Die Mutterschaft für zwei oder drei Kindern bedeutet für die Frauen mit hohen Qualifikationen in aller Regel das "Aus" in der beruflichen Karriere).
  12. Weit verbreitet sind in der "reichen kapitalistischen Gesellschaft" das Säufertum, die Fresssucht, das Rauchertum, die Drogensucht und Fanatisierungen aller Art (Sektenunwesen). Dies ist ein deutlicher Indikator für die zunehmende Sinnentleerung des Lebens in der spätkapitalistischen Gesellschaft.
  13. Der "moderne" Kapitalismus erzeugt den "Marketing-Charaktertyp": egoistisch, gefühllos, aalglatt, "anpassungsfähig", karrierebewusst, nur auf das Materielle orientiert. Der Marketing-Charaktertyp ist inhumanistisch.

Es stellt sich nun ernsthaft die Frage, warum die Völker der Welt diesen Kapitalismus nicht aus dem Menschheitsprozeß eliminieren, der doch 80% der Menschheit so gnadenlos im Elend hält. Es lassen sich mehrere Gründe dafür finden, dass dies in den nächsten Jahrzehnten nicht passieren wird. Denn:

  1. Das internationale Groß-Kapital hat fast alles, was zur Führung der Industriegesellschaft benötigt wird, in seinen privaten Händen. Das sind die Rohstoffe der Welt, das sind die Ländereien, die Produktionsstätten, die Masse der Finanzen. Sie haben bestimmenden Einfluß auf die politischen Klassen, auf das internationale Diplomatische Corps, auf die Medien in allen Ländern. Sie bestimmen das Recht, insbesonders das nationale und internationale Wirtschaftrecht. Sie haben traditionell die Wissenschaftler, die Ingenieure und auch die Juristen auf ihrer Seite und in den letzten Jahrzehnten haben sie es auch geschafft, die führenden Gewerkschaftsfunktionäre auf ihre Seite zu bringen. (Die Letztgenannten "vertreten" nun die Interessen der Werktätigen im von den Kapitalisten vorgegebenen Rahmen.) D. h., dem international hervorragend organisierten Großkapital stehen nur noch die national organisierten Werktätigen gegenüber. Und deren Organisationen sind nur ganz schwach im Vergleich mit dem Organisationsgrad des Großkapitals. Und so kommt es, dass im Rahmen der vom Großkapital ausgerufenen "Globalisierung der Weltwirtschaft" die Großkapitalisten ganz ungeniert die von den Werktätigen der Industrieländer in jahrzehnten harter Arbeit geschaffenen Kapitalmehrwerte dazu verwenden, hochproduktive Fabriken in den Industrieländern einfach zu schließen, um in Entwicklungsländern "neu zu gründen". Das nur deshalb, weil dort in aller Regel das Lohnniveau bei höchstens 10% des hiesigen Niveaus liegt. Also, es wird in ganz schlimmer und asozialer Weise ganz ungeniert vor aller Augen eine Profitmaximierung betrieben. Die Großkapitalisten sind weder sozial noch patriotisch. Sie werden mehr und mehr zu einem Krebsgeschwür innerhalb der menschlichen Gesellschaft.
  2. Eine tiefgründige sozialpsychologische Analyse dessen, warum sich der Kapitalismus als Gesellschaftsstruktur solange innerhalb der Menschheitsgesellschaft behaupten kann, findet man in den beiden Arbeiten des weltberühmten Sozialpsychologen Erich Fromm "Die Furcht vor der Freiheit" und "Haben oder Sein". (Ich kann hier nur auf diese Arbeiten verweisen. Die Gedanken des Erich Fromm lassen sich in keine ganz kurze Form bringen. Sie müssen original gelesen werden.)
  3. Die Kapitalisten begreifen sich als der Motor der Industriegesellschaft. Doch hier muß etwas differenziert werden. Tatsächlich sind alle bedeutenden Errungenschaften der technischen Zivilisation in den kapitalistischen Industrieländern erstellt worden. Als solche Errungenschaften kann man die Eisenbahn, das Auto, das Flugzeug, Radio und Fernsehen, das Elektro-Energienetz, den Elektroherd, den Kühlschrank, die Waschmaschine, den Computer und viele tausend andere Produkte und technische Systeme, nicht nur der Konsumtions- sondern vor allem auch der Produktionssphäre, benennen. Es gab und gibt neben den Börsen- und Rüstungsgroßkapitalisten, so wie oben beschrieben, auch Zig-Tausende konstruktive Unternehmer, die eben nicht an der Börse spekuliert haben, sondern durch tüchtige Unternehmensführung maßgeblich die technischen Produkte und Systeme des zivilen Bedarfs erstellt haben. Daher hat die kapitalistische Gesellschaft sich den Ruf erworben, der zivilisatorische Motor in der Industriegesellschaft gewesen zu sein. Das ist das moralische Kapital des Kapitalismus, mit dem aber zumeist nur die Großkapitalisten in der Öffentlichkeit für ihr System werben. Das hat dieses Gesellschaftssystem bisher historisch getragen. In den kommenden Jahrzehnten wird es aber auch dem "Hoch-Technologie-Kapitalismus" immer schwerer fallen, weitere technische Neuheiten in den nun vorhandenen hochkomplexen Industrie-Gesellschafts-Körper zu plazieren. Denn dieser zeigt nun schon erste "Immun-Abwehr-Reaktionen". Er nimmt also nicht mehr jedes neue technische Produkt oder System in sich auf. Beispiele dafür sind das Überschall-Passagier-Flugzeug und die Transrapid-Eisenbahn. Wenn der Innovationsmotor des Hoch-Technologie-Kapitalismus demnächst zu "stottern" beginnt, dann muß das kapitalistische System sich neue Manipulationen der Menschenmassen einfallen lassen, um an der Macht zu bleiben.
  4. Es existiert zurzeit keine gesellschaftliche Kraft innerhalb der Menschheit, welche in der Lage wäre, die kapitalistischen Herrscher aus ihren Machtpositionen herauszudrängen und dann sofort das dabei entstehende gesellschaftspolitische, ökonomisch-soziale Vakuum innerhalb der Menschheit auszufüllen.

Hier soll noch nachgetragen werden, dass die Niederlage des "Sozialistischen Gesellschaftssystem (SGS) unter der Führung der Sowjetunion" gesetzmäßig war. Die Führer dieser Gesellschaft, dass waren hauptsächlich die Führer der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, wollten es einfach nicht akzeptieren, dass auch ihre Gesellschaft ein "Kind" der Industrie-Gesellschafts-Epoche ist und dass man sich bei dem Aufbau eines hochkomplexen und grenzenlos vielfältigen und auch sehr dynamischen Industrie-Gesellschafts-Körpers den realen Erfordernissen dieser zivilisatorischen Epoche stellen muß. Das bedeutet, dass in diesem Gesellschaftprozeß Freizügigkeiten des Wirtschaftens, des Handels, der Kommunikation und der Mobilität unbedingt notwendig sind. Das alles haben die Führer des "SGS" nicht zugelassen und dadurch konnte das "SGS" in keiner Weise eine solche industrieelle Produktivität, einen solchen Hochstand der Technologie und des Wirtschafsmanagement erreichen, wie es dem kapitalistischen System nach dem 2.Weltkrieg gelungen ist. Und dieser so mangelhaft funktionierende Industriegesellschaftskörper im "SGS" hatte dann seine negativen Auswirkungen auf alle anderen Bereiche des gesellschaftlichen Lebens im "SGS". Bei nur einer halb so großen industriellen Produktivität haben aber die Führer des "SGS" ohne jeden Skrupel eine gleich große Rüstungsindustrie betrieben, wie es der Kapitalismus machte. Und das hat den "Ostblock" materiell vollkommen ausgezehrt. Der "Westen" hatte also ein "leichtes Spiel" mit dem "Ostblock". In zynischer Art und Weise hat er den "Ostblock" einfach "totgerüstet". Die Zeche dieser der Menschheit gegenüber so verantwortungslosen Politik in der zweiten Hälfte des 20. Jhdt. zahlen aber die werktätigen Massen in allen Völkern der Welt.

Unter der "Haube" der "Industrie-Gesellschafts-Epoche" (IGE) hat sich nach dem 2. Weltkrieg die Biologie, die Wissenschaft vom Leben, stürmisch entwickelt. Mit der Epoche machenden Entschlüsselung der Struktur der Desoxiribo-Nukleinsäure (DNS) im Jahre 1953, welche die Trägerin der Erbsubstanz in allen Lebewesen auf unserem Planeten Erde ist, begann die vertiefte wissenschaftliche Erkundung des Phänomens "Leben", nun auf molekularer Ebene. In den 50 Jahren danach haben sich die Molekular-Biologie und die Gentechnik stürmisch entfaltet und beide Teilwissenschaften der Biologie machen sich nun daran, die Gensequenzen möglichst aller Lebewesen zu entschlüsseln, um danach die funktionalen Beziehungen zwischen den Genen bei dem jeweils untersuchten Lebewesen zu erforschen. Die Molekularbiologie und die Gentechnik schöpfen ganz neuartige zivilisatorische Potentiale für die Menschheitzivilisation. Diese dort geschöpften zivilisatorischen Potentiale werden die Menschheit in die Realität einer neuen zivilisatorischen Epoche führen, welche ich die "Biologisch-Genetische Kulturepoche" (BGE) der Menschheitszivilisation nenne. Sie wird die vierte große Kulturepoche der Menschheitsgeschichte sein. Man kann feststellen, dass mit dem Jahre 2000 die Menschheit in die Übergangsphase von der IGE, welche sich in diesen Jahrzehnten auf dem Höhepunkt befindet, zur BGE eingetreten ist. Die Hauptinhalte der Menschheitsaktivitäten in der BGE werden sein:

  1. Manipulation des Lebens bei Pflanze, Tier und Mensch
  2. Transartielle biologische Manipulationen
  3. Synthese neuer Arten
  4. Manipulationen in der Biosphäre
  5. Synthese neuer Biotope

Diese fünf Punkte sollen etwas erläutert werden:
Bei der Manipulation des Lebens geht es einerseits um die Bekämpfung der Krankheiten aber andererseits auch um die "Aufbesserung" des Lebens. Wenn das Letztere in sozialen und/oder politischen Unrechtssystemen passiert, dann wird das Leben zu einer Ware gemacht mit schrecklichen Folgen für die Menschengesellschaften.

Was bei transartiellen Lebensmanipulationen herauskommen wird, das kann man sich heute kaum vorstellen, aber die Molekularbiologie und die Gentechnik (MB/GT) sind in der Lage die heute noch existierenden biologischen Barrieren zwischen den Arten hinwegzuräumen. Auch hier zeigt sich ganz deutlich, dass mit der MB/GT auf die Menschheit eine sehr große Verantwortung im Umgang mit diesen Potentialen zukommt. Bei der Gestaltung der BGE mithilfe der Potentiale der MB/GT liegen Konstruktivität und Destruktivität ganz nahe beeinander. Die BGE erfordert gebieterisch eine Menschheit, welche ethisch-moralisch viel reifer ist als die jetzt lebende Menschheit.

Für die Synthese neuer Arten gilt das gleiche, was soeben gesagt wurde. Hier ist aber noch hinzuzufügen, dass der genetische Code eine grenzenlose Anzahl kombinatorischer Möglichkeiten zur "Konstruktion" neuer Arten zulässt. Das Schöpfertum der Menschheit wird daran nicht vorbeigehen, sondern dieses Feld auch bearbeiten. (Das ist eine Analogie zur Geschichte der Entwicklung der Chemie. Nach der Erstellung des Periodensystems der chemischen Elemente im Jahre 1869 wurde aus der Analysenwissenschaft Chemie eine Synthesewissenschaft Chemie, welche bis heute über 40 Millionen chemischer Verbindungen synthetisiert hat, die so in der Natur nicht vorkommen.)

Die Manipulation der Biosphäre betreibt die Menschheit seit dem Beginn der "Agrarischen Kultur-Epoche" durch das Anlegen von Feldern, Plantagen, Forsten und Ziergärten. Mit den Erkenntnissen der MB/GT wird die Menschheit aber diese Manipulationen wissenschaftlich gestützt betreiben und mit diesen Möglichkeiten auch vom Umfange her viel umfassender. Auch hier würde ein Missbrauch dieser Potentiale durch unverantwortliche gesellschaftliche Gruppen innerhalb der Menschengesellschaft die Menschheit existentiell bedrohen. Es darf niemals biologische Kriege innerhalb der Menschheit geben.
Wenn es für die Lebensgestaltung der Menschheit günstig ist, wird sie mithilfe des Potentials der MB/GT auch neue Lebensgemeinschaften (Biotope) synthetisieren.

Die Biologisch-Genetische Kulturepoche bedeutet, dass die Menschheit sich die gesamte Biosphäre auf unserem Planeten Erde wissenschaftlich und praktisch zu ihrem Nutzen erschließen wird. Es ist schon heute zu sehen, dass es keinen Weg daran vorbei geben wird. Wir, die Menschheit, begeben uns schon mit einem hohen historischen Tempo in diese Richtung.
Allerdings benötigt die Menschheit zur Bewältigung der dabei auftretenden Probleme ein ganz neues ethisch-moralisches Wertesystem, in welchem die Wissenschaften eng mit dem allgemeinen Humanismus verknüpft sind.
Die Menschheit hat erstmalig in ihrer Geschichte ausreichend Wissen und Erfahrungen auf allen Feldern des Lebens, um sich auf eine real auf sie zukommende neue zivilisatorische Epoche, hier die BGE, fachlich richtig und mental optimistisch vorzubereiten.
Dieses ist eine einmalige historische Chance, die auf keinen Fall vertan werden darf. Der Übergang von der IGE in die BGE, das ist die Zukunftsvision für die Menschheit für den Zeitraum 21./22. Jahrhundert.
Um den konstruktiven Gebrauch der zivilisatorischen Potentiale der MB/GT sicherzustellen, müssen diese unbedingt unter gesellschaftliche Kontrolle gebracht werden. D. h., der wichtigste gesellschaftliche Prozeß innerhalb der Menschheit in den kommenden Jahrzehnten ist die Klärung darüber, in welche Hände die Potentiale der MB/GT geraten sollen. Dem muß sich die Menschheit nun endlich stellen. Wenn wir, die Menschheit, nicht beginnen, über unsere Zukunft nachzudenken, dann werden wir auch keine Zukunft haben.
Die zivilisatorischen Potentiale der MB/GT haben die Möglichkeiten in sich, die großen Probleme der jetzigen Menschheit wie Überbevölkerung, Ernährungskrise, Energiekrise, Umweltvergiftung zu lösen. Und daran anschließend bestehen auch gute Möglichkeiten, zu einer gerechten Weltwirtschaft überzugehen, die Kriege aus dem Leben der Völker zu verbannen und den allgemeinen Menschenrechten weltweit zum Durchbruch zu verhelfen. Doch in eine so verbesserte Menschengesellschaft auf diesem Planeten Erde gelangen wir, die Menschheit, nur, wenn wir uns glasklar unserer so schmachvollen Vergangenheit stellen und im Ergebnis dessen die jetzige Schicht der Spekulations- und Rüstungs-Kapitalisten aus der Menschengesellschaft eliminieren. Nur dann gewinnen wir tragfähige Kriterien für unsere Zukunftsgestaltung.
Nach meiner Einschätzung wird der Übergang von der IGE zur BGE etwa zwei Jahrhunderte dauern und die sich dann entfaltende Biologisch-Genetische Menschheitszivilisation wird auf ganz andere Fundamenten abgestützt sein, als es die IGE ist, eben auf die Potentiale der MB/GT.
Mein Vorschlag ist es, dass möglichst bald die Vereinten Nationen die Initiative zur Vorbereitung der Menschheit auf die BGE ergreift, aus allen Ländern kompetente Fachleute zu sich holt, mehrere Jahre zu diesem Thema tagt und dann durchsetzt, dass in allen Ländern der Welt in allen Ausbildungsebenen ein Fach "Die Vorbereitung der Menschheit auf die Biologisch-Genetische Kultur-Epoche" eingeführt wird. Zur Zeit versagt die UNO eklatant und die Menschheit "dämmert" auch so vor sich hin. Nur eine einzige gesellschaftliche Schicht bereitet sich zielstrebig auf die BGE vor. Es ist die Schicht der Großkapitalisten und der Hochfinanz. Sie bringen zunehmend die Forschung der MB/GT, welche zu 90% in den USA und Großbritannien durchgeführt wird, unter ihre (finanzielle) Kontrolle, d. h., sie lassen sich so alle wesentlichen Forschungsergebnisse patentieren, um dann in näherer Zukunft die "Rechte" bei der Vermarktung aller "Gen-Produkte" zu haben.
Zurzeit läuft also alles auf eine Privatisierung der Potentiale der MB/GT hinaus und wenn der Kapitalismus dann wiederum in der BGE die dominierende Gesellschaftsstruktur sein sollte, dann wird das menschliche Leben, aber auch die gesamte Flora und Fauna auf unserem Planeten Erde zu einer Spekulations- und Handelsware werden, deren Spektrum von wenigen Großkapitalisten bestimmt wird. Das aber würde die Menschheit in einen noch viel mehr verkrüppelten Zustand bringen, als es heute in der IGE schon der Fall ist. (Der Autor Tom Wilkies warnt in seinem Buch "Gefährliches Wissen" davor eindringlich.)

Wenn die Menschheit in der BGE doch einigermaßen menschliche Gesellschaftsstrukturen haben sollte, wenn also Gerechtigkeit, Solidarität, Freizügigkeit, Wissenschaftlichkeit und Toleranz den Gesellschaftsprozeß prägen sollten, dann werden die Menschen in dieser zivilisatorischen Epoche danach streben, sich mithilfe der Potentiale der MB/GT morphologisch, physiologisch, geistig und psychologisch "aufzubessern". So sehr wir heute uns als ein kaum fassbares Wunder der Natur begreifen, so sehr sind wir aus der Sicht der BGE doch recht unvollkommene Lebewesen und wir werden mit Leidenschaft nach unserer "Verbesserung" streben und damit auch einige unserer drängenden zivilisatorischen Probleme lösen. Nur einige "Verbesserungen" seien hier aufgelistet, um auch damit zu zeigen, dass so eine ganz neue Menschengesellschaft entstehen wird:

  1. Bekämpfung der Krankheiten und Nachwachsen verlorener bzw. stark beschädigter Organe (z. B. Zähne)
  2. Verlängerung des Lebens auf die doppelte oder dreifache Zeit bei voller Gesundheit
  3. Übergang zur extrakorporalen Fortpflanzung des Menschen. Bisher tragen die Frauen ganz einseitig die Lasten der Fortpflanzung des Menschen. Mehr noch: In allen Zeiten wurden die Frauen von den patriarchalischen Männergesellschaften als Lustobjekt, Arbeitstier und Gebärmaschine schamlos ausgebeutet und in ökonomischer Abhängigkeit gehalten. Noch im Jahre 1960 brachten die Frauen im Mittel 6 Kinder zur Welt, weil es der Wunsch der sie beherrschenden Männer war. Diese jahrtausende lange Demütigung, Entrechtung und Ausbeutung der Frauen durch die Männer haben die Frauen nicht vergessen und sie werden bei der ersten historischen Gelegenheit den Männern die Rechnung für das ihnen so lange zugefügte körperliche, soziale und seelische Leid legen. Und diese Gelegenheit bietet die BGE. Mit den Potentialen der MB/GT wird es in der BGE möglich sein, die Befruchtung der weiblichen Eizelle in der Retorte durchzuführen und den menschlichen Embryo in einer Nährlösung heranwachsen zu lassen. Wenn das möglich ist, werden die Frauen der Welt keine Leibesfrüchte mehr austragen wollen und die Regierungen der Völker können damit die demografischen Probleme der Menschheit lösen. Dass damit ungeheure Verschiebungen in der gesamten Struktur der Menschengesellschaft einhergehen, dass dies nicht ohne große gesellschaftliche Auseinandersetzungen passieren wird, das erkennt der Leser sofort.
  4. Die Aufzucht der Kinder wird auf etwa drei Jahre verkürzt werden können. Mit dem unter Punkt 3 gesagten muß dann ein vollkommen neuer Elternbegriff definiert werden.
  5. Mithilfe der Potentiale der MB/GT wird man die Schlafdauer des Menschen auf etwa zwei Stunden reduzieren, damit er mehr aktiv leben kann.
  6. Der Wirkungsgrad unseres Stoffwechselprozesses ist sehr gering. Man wird es anstreben, dass der Mensch nur noch etwa 10% bis 20% der heutigen Nahrungsmenge aufzunehmen braucht, um gut zu leben. Damit entspannt sich das Welternährungsproblem erheblich.
  7. Besondere Anstrengungen werden die Menschen unternehmen, um ihre Geisteskapazität und ihr kombinatorisches Vermögen wesentlich zu erhöhen (also mindestens auf das Niveau solcher Geistesgrößen wie C. F. Gauß oder W. Heisenberg). Dies ist auch dringend erforderlich für den weiteren zivilisatorischen Weg der Menschheit. Denn dazu wird es einfach erforderlich sein, dass jedermann das geistige Vermögen besitzt, um sich solche abstrakten Theorien wie die Allgemeine Relativitätstheorie oder die Quantentheorie mit "normaler" geistiger Anstrengung zu erschließen. Wenn wir als Menscheitszivilisation längerfristig existieren wollen, dann müssen alle Menschen einen vertieften wissenschaftlichen Einblick in unsere Welt haben.
  8. Die Menschen in der BGE werden ihre Sinnesorgane weiter verbessern. Schon die vorhandene Natur zeigt, dass die Fähigkeiten unserer Sinnesorgane keine Spitzenwerte sind. Diese und evtl. noch mehr werden die Menschen anstreben. So wird sich der Mensch noch ein Augenpaar, mit dem er nach hinten sehen kann, installieren. Auch wird der Mensch die Entkopplung des Gleichgewichtsorgans vom Hörorgan, dem Ohr, durchführen und dann dafür sorgen, dass er das Ohr bei Bedarf schließen kann, um so dem Lärm zu entgehen.
  9. Die Menschen werden ihr Äußeres, also ihre Größe, ihre Gestalt, ihre Kopfform, ihre Arme, ihre Beine, ihre Haut, ihre Haartracht ihren Wünschen entsprechend im Laufe ihres Lebens mehrfach variieren, je nachdem, was gerade Mode ist.
  10. Die Menschen werden ihre Körperkraft und ihre physische Ausdauer erhöhen. Hier stellt sich, wie auch bei allen anderen Veränderungen, die Frage, bis zu welchen Werten die Veränderungen gehen sollen. Soll der Mensch die Kraft und die Masse eines Pferdes sich zueignen? Alles Fragen mit enormen gesellschaftlichen Konsequenzen.
  11. Die Menschen benötigen sicherlich ein viel robusteres vegetatives Nervensystem, um ein aktives, etwa 200 Jahre andauerndes Leben bei voller Gesundheit zu erfahren.
  12. Mithilfe der Potentiale der MB/GT wird der Mensch danach streben, individuell flugfähig zu werden. Also, es kann der "Flugmensch" entstehen und ganz ebenso für die Erschließung der Hydrosphäre der Erde, also der Seen, Meere und der Ozeane der Erde, der "Schwimmmensch" mit ausgezeichneten Schwimm- und Taucheigenschaften.
  13. Den Menschen, die Langzeitflüge in den Kosmos unternehmen, wird man an die Erfordernisse solcher Unternehmungen angepasste physiologische und psychologische Qualitäten geben. Vor allem wird man versuchen, die bei langen Aufenthalten in der Schwerelosigkeit auftretenden gesundheitlichen Probleme mithilfe der Potentiale der MB/GT vollkommen zu lösen. Man wird also auch den "Kosmosmenschen" synthetisieren. Die physiologische und psychologische Veränderung des heutigen Menschen zum "Kosmosmenschen" wird dann von allgemeiner Bedeutung für die Menschheit, wenn sie eine Tages ihren Mutterplaneten Erde für immer verlassen muß. Und dieser Tag kommt!

Mit diesen 13 Punkten will ich es hier belassen. Schon damit ist es gezeigt, welche fundamentalen Veränderungen die Potentiale der MB/GT für die Menschheit bringen werden. Theoretisch haben diese Potentiale es in sich, alle Menschen der Menschheit in allen ihren Eigenschaften vollkommen zu egalisieren (gleich machen). Aber das wird nicht kommen, denn ohne eine Vielfalt der Prozesse, Strukturen und Erscheinungen innerhalb des zivilisatorischen Prozesses ist die Menschheit unschöpferisch und damit nicht längerfristig lebensfähig.
Von welcher Art die Gesellschafts-Prozesse und die Gesellschafts-Strukturen in der um das Jahr 2500 fest etablierten "Biologisch-Genetischen" Menschen-Gesellschaft sein werden, das vermag man heute überhaupt nicht zu sagen. Nur sie werden ganz anders sein, als das, was wir heute in der IGE erleben. Als hilfsweise Analogie soll der Gedanke dienen, dass vor 1.000 Jahren auch nicht die fähigsten Köpfe der damaligen Menschheit es nur erahnen konnten, dass unsere heutige Hochzivilisation an einem hochmodernen Elektro-Energie-Netz "hängt".
Unser Wirtsplanet, die Erde, ist ein hochdynamischer Planet, welcher sich ständig physikalisch, chemisch und biologisch verändert. In der Grobstruktur besteht unsere Erde aus einem Erdkern, einem Erdmantel und der Erdkrust ( Erdoberfläche). Alle diese Teilsysteme unserer Erde sind in ständiger Veränderung begriffen. Die Erdkruste besteht aus der Litho- (Land), der Hydro- (Wasser), der Kryo- (Eis) und der Biosphäre (Leben). Mit der Schaffung von Kultur-Landschaften, Dörfern und Städten hat die Menschheit eine weitere Sphäre, die Noosphäre (bewußtes Einwirken), geschaffen.
Über der Erdoberfläche existiert die lebensnotwendige Atmosphäre (Luft). Auf die Erdoberfläche trifft die Sonnenlicht-Strahlung und auch ein andauernder Teilchenstrom von der Sonne ein. Der Erdkörper erzeugt ein eigenes Magnetfeld, welches den Erdkörper einhüllt und uns so vor der lebensfeindlichen Ultra-Violett-Strahlung der Sonne schützt.
Die physikalischen, chemischen und biologischen Prozesse in diesen Teilsystemen um die Erdoberfläche herum nehmen wir Menschen wahr und sie bestimmen maßgeblich unser Leben. Wir nehmen also die Platten-Tektonik (Bewegung der "Kontinente"), den daraus folgenden Vulkanismus, die Klimawechsel (Warm-, Eiszeit), das Wetter (mit Stürmen und Überschwem- mungen) und die Umpolungen des Erd-Magnetfeldes recht deutlich wahr.
Da unsere Erde Bestandteil des Sonnensystems ist, existieren noch weitere Einwirkungen auf den physikalischen, chemischen und biologischen Zustand der Erdoberfläche. Das sind:

Einschläge von kleineren und größeren Asteroiden auf die Erdoberfläche,
Änderungen der Parameter der Umlaufbahn unserer Erde um die Sonne,
Änderung der Eigen-Rotationszeit der Erde,
Änderung der Neigung der Erd-Rotationsachse gegen die Erdbahn-Ebene (für die recht lange Stabilität der letzten beiden Parameter ist unser Mond "verantwortlich").

Wenn diese Prozesse und Einwirkungen sich stark ändern, dann können sie die von der Menschheit in den letzten 5.000 Jahren erstellte Hochzivilisation stark einschränken oder sogar zerstören. D. h., wenn die Menschheit längerfristig als eine lebende Population mit einer eigenen Hochzivilisation auf diesem Planeten Erde existieren will, dann muß sie sich diesem komplexen Geschehen auf und über der Erdoberfläche stellen. D. h., die Menschheit muß in der kommenden Zeit alle Prozesse, Strukturen und Erscheinungen in allen Sphären auf und über der Erdoberfläche und auch im Erdinneren genau erforschen, verstehen lernen, die Wechselwirkungen zwischen allen Sphären erkennen, so dass sie eines Tages in der Lage ist, alle diese dort stattfindenden Prozesse selbst steuernd und regelnd in die Hände nehmen zu können, ohne dort ökologische Katastrophen anzurichten. Und dieses im anthropozentrischen Interesse, also im Menschheits-Interesse. Diese Herausforderung steht real vor der Menschheit. Sie ist gewaltig. Die Menschheit muß also, um die Existenz ihrer Hochzivilisation auf diesem Planeten zu sichern, aus dem Naturplaneten Erde einen Kulturplaneten Erde machen.
Ein einfaches Gedanken-Experiment macht das soeben Dargestellte sehr deutlich:

Wenn es von Anbeginn der Existenz des Planeten Erde, das ist jetzt 4,5 Milliarden Jahre her, einen fotografischen Beobachter der Erdoberflache gegeben hätte, dann hätte man, wenn man sich nur die Bild-Protokolle im Jahrmillionen-Raster anschauen würde, immerhin 4.500 solcher Bild-Berichte über die Verteilung von Wasser, Land, Eis und zur Ausbreitung der Biosphäre und vieler weiterer Parameter. Dann würde man es sehr deutlich sehen, wie hochdynamisch alle auf, über und unter der Erdoberfläche verlaufenden physikalischen, chemischen und biologischen Prozesse sind, und bei Rasterung in Einhunderttausend-Jahr-Abschnitte würde man sehr deutlich die stark wechselnden Klimate in allen Regionen der Erde erkennen. Mit viel Mühe versuchen die Geo-Wissenschaftler einiges aus der Erdgeschichte zu rekonstruieren.

Für gravierende kontinentale oder globale Klimawechsel "gibt" uns unsere Erde eine "Taktzeit" von etwa 40.000 bis 60.000 Jahre vor. Die letzte große Eiszeit auf der Nordhalbkugel der Erde ging vor 15.000 Jahren zu Ende. D. h., die Menschheit muß sich also in den nächsten 25.000 Jahren zivilisatorisch gegenüber einer neuen starken Eiszeit wappnen, also versuchen, sie abzumildern oder gar abzuwehren.
Im Laufe dieses 3. Jahrtausends wird die Menschheit diese Herausforderung durch unseren Wirtsplaneten Erde mehr und mehr erkennen und das Schöpfertum der Menschheit wird sich dann, wenn die BGE fest etabliert ist, dieser zivilisatorischen Herausforderung stellen. Dann werden die Potentiale der Geophysik, der Geochemie, der Geologie, der Geografie umfassend geschöpft werden. Die Menschheit wird dann die gezielte Umwandlung des Naturplaneten Erde in einen Kulturplaneten Erde betreiben und damit in eine neue zivilisatorische Epoche, welche ich als die "Geologische Epoche" der Menschheits-Zivilisation bezeichne, hinüberwechseln. Diese wird die fünfte große Kultur-Epoche der Menschheits-Geschichte sein. Unter dem "Damokles-Schwert" von selbst verursachten Klimaveränderungen im Zeitraum der IGE existiert schon heute, also im Rahmen der IGE, eine recht umfangreiche Forschung auf den Gebieten der Geo-Wissenschaften. Wenn dann die Menschheit die Notwendigkeit dieser Umwandlung unseres Planeten als existentielle zivilisatorische Herausforderung klar erkannt haben wird, dann wird sich das Schöpfertum der Menschheit hauptsächlich den Geo-Wissenschaften zuwenden. Diese Umgestaltung unseres Planeten Erde von einem Naturplaneten in einen Kulturplaneten wird uns viele Tausend Jahre angestrengter Forschung und praktischer Arbeit abverlangen. (Ich würde dafür in einer ganz groben Näherung den Zeitraum von dem Jahr 3000 bis zum Jahre 10000 ansetzen.)
Es ist sofort zu erkennen, dass die Menschheit für die Bewältigung einer solchen existentiellen zivilisatorischen Herausforderung einen geeinten Willen und für ihr Handeln Zeithorizonte von vielen Tausend Jahren benötigt. Es ist nun zu erkennen, dass in der Zukunft die "höherwertigen" zivilisatorischen Aufgaben, eben die Ausgestaltung der BGE und der nachfolgenden Geologischen Epoche (GEO-E), sich im Leben der Menschheit immer mehr in den Vorder- grund ihres Handelns schieben werden. Dies einfach deshalb, weil die kommenden zivilisatorischen Herausforderungen immer umfangreicher und immer komplexer, vielschichtiger werden. Hier zeigt sich nun schon deutlich das Wesen des Menschen, der Menschheit:

Die Menschheit ist eine aktive, bewusste und schöpferische Population, welche in ihrem Existenz-Zeitraum von einer zivilisatorischen Herausforderung nach der anderen angetrieben wird. Alle kommenden zivilisatorischen Herausforderungen werden von existentieller Art sein. In jeder neuen Kultur-Epoche der Menschheits-Zivilisation wird die Menschheit stets zu ganz neuen zivilisatorischen Ufern geführt und sich dabei in allen ihren Gesellschafts-Prozessen und Stukturen immer vollkommen verändern. Auch die einzelnen Menschen werden sich dabei physisch, geistig, psychologisch und ethisch-moralisch verändern. Es entstehen also mit jeder neuen Kultur-Epoche ganz neuartige Menschen-Gesellschaften.

Der Mensch schöpft sich und seine Gesellschafts-Strukturen bei seinem Weg durch die unter- schiedlichen Kultur-Epochen stets neu, neuartig. Der Mensch ist der Schöpfer seiner selbst. Dabei geht er in seinen zivilisatorischen Synthesen über das von der Natur Gegebene weit hinaus, er schöpft Strukturen, Prozesse und Dinge, welche es in der gegebenen Natur so nicht gibt. (Die schöpferische Menschheit transzendiert die Natur.)

Die Kultur-Entwicklung ist der Lebenskampf der Menschenart (Sigmund Freud).

Der Mensch ist zugleich ein Natur- als auch ein Kultur-Wesen. Er hat also eine Doppelnatur. Die Beherrschung seiner Doppelnatur, das ist das Existenz-Problem des Menschen.

Wenn es der Menschheit eines Tages wirklich gelungen sein sollte, aus dem Naturplaneten Erde einen Kulturplaneten Erde gemacht zu haben, wenn also hier auf unserem Wirtsplaneten alles in ihrem Sinne gesteuert und geregelt wird, dann wird sich ihr Schöpfertum dem Außerirdischen, also dem Kosmos zuwenden.
Die dann erfolgende hauptsächliche Hinwendung der schöpferischen Menschheit zum Kosmos ist aber überhaupt kein Selbstzweck, sondern sie ist von existentieller Bedeutung für ein längeres Leben der Menschheit. Denn die Menschheit kann nicht ewig auf der Erde verweilen, weil unser Sonnensystem vergeht. In spätestens 1.000 Millionen Jahren verliert unsere Sonne ihre physikalische Balance, bestehend aus der Gravitationskraft und dem auf der Sonne existierenden Strahlungsdruck, welcher durch die dortige Kernfusion erzeugt wird. Ab dann beginnt die Sonne sich aufzublähen und sie wird einen bis zum einhundertfachen größeren Durchmesser annehmen, als es der jetzige ist (jetzt etwa 1,1 Millionen Kilometer).
Das bedeutet, dass um den Sonnenkern eine sehr heiße Gasblase mit einem Durchmesser von über 100 Millionen Kilometer entstehen wird. Dadurch werden die Planeten Merkur und Venus von dieser heißen Gasblase verschluckt und verbrannt, und diese Gasblase wird auch die Erde so sehr aufheizen, dass hier alles Wasser verdampfen wird und damit das Leben auf der Erde vernichtet werden wird. Das gilt als gesicherte Erkenntnis. Aber die ersten Veränderungen in diese Richtung wird es schon viel früher geben, da dieser Vorgang ja nicht schalterartig beginnt.
Die Menschheit wird sich dieser "Lebens-Perspektive" auf ihren Ursprungs-Planeten Erde eines Tages stellen müssen, und daher sind alle bisherigen zivilen kosmischen Aktivitäten der Menschheit als richtig zu erkennen.
Nach der GEO-Epoche wird also die "1. Kosmische Epoche" der Menschheit-Geschichte kommen, in welcher vor allem die umfassende Erkundung und Erschließung unseres Sonnen-Systems hauptsächlich gemacht werden wird. (Natürlich treibt auch schon heute die Neugier der Menschheit dazu, mit Teleskopen aller Art, z.Bsp. mit dem Hubble-Teleskop, ganz tief in unseren Kosmos "hinauszuschauen", um auch ihn so gut, wie es eben heute möglich ist, zu erkennen.)
Ein ganz konkretes Ziel in dieser "Ersten Kosmischen Epoche" (1. KE) wird es sein, unseren Nachbar-Planeten Mars zu besiedeln. Denn, wenn die Sonne mit ihrer Aufblähung beginnt, wird der Mars von deren Auswirkungen viele Millionen Jahre später als die Erde in signifikanter Weise betroffen werden. Dort könnte dann die Menschheit als eine Art Zwischenzeit noch Millionen Jahre verweilen. Danach aber muß die Menschheit sich einen vollkommen anderen Wirtsplaneten in einem ganz anderen Sonnen/Planeten-System unserer Galaxie suchen. D. h., die Menschheit wird zu einem kosmischen Wanderer in ferner Zukunft werden. Die Voraussetzungen für eine kosmische Wanderschaft sind dabei immer, dass die Menschheit ihren aktuellen Wirtsplaneten ganz genau kennt, also ihn zu einem Kulturplaneten im obigen Sinne gemacht hat. Denn bei dem Hinüberwechseln auf einen neuen Wirtsplaneten muß sie ja dort ihr spezifisches Lebens-System (Öko-System) installieren können. (Damit ist eine zweite Begründung dafür gegeben, dass die Menschheit aus dem Naturplaneten Erde einen Kulturplaneten Erde machen muß, bevor sie auf den Mars übersiedelt.) Und bei der Übersiedlung auf einen neuen Wirtsplaneten muß dieser von der Menschheit zuvor sehr gründlich erkundet werden, damit dort auch das der Menschheit spezifische Lebens-System (Öko-System) erfolgreich installiert werden kann.
Der Beginn der interstellaren Wanderschaft der Menschheit (Wanderung zwischen den Sternen-Systemen unserer Galaxie) kann man als den Beginn der "Zweiten Kosmischen Epoche" der Menschheits-Geschichte (2. KE) bezeichnen. Die Dauer dieser Kultur-Epoche wird sehr, sehr lang sein. Man kann heute etwas Spezielles darüber überhaupt noch nicht sagen.
Mit diesen Gedanken wird das Wesen der Menschheit weiter enthüllt. Wenn die Menschheit als aktive, bewusste und schöpferische Population über längere Zeiten in der Welt existieren will, dann muß sie sich als ein kosmischer Wanderer erkennen. Ihr Weg wird sie zuerst zu einem anderen Planeten unseres Sonnensystems, dem Mars, führen, danach zu anderen Sternen-/ Planeten-Systemen unserer Galaxie, danach zu Wanderungen von einer Galaxie zur anderen in unserem Heimatkosmos und in ganz fernen Zeiten vielleicht auch zur Auswanderung aus unserem "Heimat-Kosmos" in andere Kosmen. Mit diesen Gedanken lassen sich die "Kosmischen Kultur-Epochen" schon klassifizieren:

1. Kosmische KE, das ist die Wanderung innerhalb unseres Sonnensystem,
2. Kosmische KE, das ist die Wanderung von einem Sternensystem zum anderen innerhalb unserer Galaxie,
3. Kosmische KE, das ist die Wanderung von einer Galaxie zur anderen innerhalb unseres Heimat-Kosmos, also intergalaktische Wanderungen,
4. Kosmische KE, das ist die Auswanderung aus unserem (vergehenden) Heimat-Kosmos in eine andere physikalische Realität.

Noch weitere Kosmische Kultur-Epochen zu ersinnen, hat nun doch keinen erkennbaren Sinn, denn, wenn die Menschheit wirklich in diese eben genannten Kosmischen Kultur-Epochen eintreten sollte, dann wird allein deren Durchleben viele Tausend Millionen Jahre dauern und was soll man für so ferne Zeiten konkret über den Menschheits-Prozeß aussagen. Den Begriff Heimat-Kosmos muß ich hier aber erläutern:

Die heutige Kosmologie nennt unsere physikalisch-chemische Realität, so wie sie vor etwa 15 Milliarden Jahren durch einen "Urknall" entstanden ist, das Universum.
In meinen gedanklichen Überlegungen gehe ich darüber weit hinaus und habe die Erkenntnis, dass es in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Welt unendliche viele physikalisch-chemische Realitäten gegeben hat, gibt und geben wird. Ich nenne daher die physikalisch-chemi- schen Realitäten in der Welt Kosmen und die unsrige physikalisch-chemische Realität unseren Heimat-Kosmos. Soviel zu dem Begriff des Heimat-Kosmos.
Unser Heimat-Kosmos besteht nach den Erkenntnissen der Kosmologie aus über 100 Milliarden Galaxien und diese haben jeweils (im Mittel) über 100 Milliarden Stern-Systeme. Es existieren also in unserem Heimat-Kosmos mindestens "Zehn hoch 22" Sternen-Systeme, eine unglaubliche Anzahl. In unserem Heimat-Kosmos gelten an allen Orten dieselben physikalischen und chemischen Gesetzmäßigkeiten, welche aber eine solche Vielfalt von Prozessen und Erscheinungen darin erzeugen, dass kein Stern-Planeten-System einem andern gleicht. In unserem Heimat-Kosmos existiert eine grenzenlose Vielfalt an Prozessen, Strukturen und Erscheinungen.
Bei ihren Wanderungen durch unseren Heimat-Kosmos bekommt die Menschheit immer bedeutendere gestalterische Potentiale in ihre Hände und es ist prinzipiell zu erwarten, dass sie eines Tages in der Lage ist, an einem "günstigen Ort" in unserem Heimat-Kosmos, also in einer "günstigen Galaxie", ein für sich günstiges Stern-Planeten-System zu synthetisieren, um an diesem Ort dann eine längere Zeit zu verweilen. Diese gestalterischen Potentiale müssten aber so beschaffen sein, dass die Menschheit ihr sehr wichtig erscheinende innergalaktische Strukturen in einem Zeitraffertempo von etwa 1 zu 100 Millonen gegenüber dem natürlichen Schöpfungs-Zeitraum erstellen kann, dass sie also in der Lage ist, kosmische Generierungs- und Evolutions-Prozesse selbst und hoch beschleunigt zu gestalten. Als intergalaktischer Wanderer muß die Menschheit also selber zum Schöpfer von kosmischen Prozessen, Strukturen und Erscheinungen werden.
Aber einen "ewig günstigen Ort" in unserem Heimat-Kosmos wird es für die Menschheit nicht geben, denn nach den Berechnungen der Kosmologie wird infolge der ständigen Materialisations- und Zerstrahlungs-Prozesse auch unser Heimat-Kosmos vergehen. Er wird sich in eine energiearme Strahlung auflösen und die Existenzdauer unseres Heimat-Kosmos wird mit "Zehn hoch einhundertfünfzig" Jahren angegeben, also eine Eins mit 150 Nullen daran. "Von heißem Licht zu kaltem Licht", das ist der physikalische Weg unseres Heimat-Kosmos.

An dieser Stelle will ich die von mir um das Jahr 1995 erdachte "Weltformel" angeben, welche über das von den Kosmologen bisher Angegebene zur Welt-Struktur weit hinausgeht: Das Welt-Schöpfungs-Potential ist unendlich unendlichfach. D. h., es wurden in Vergangenheit und es werden in der Gegenwart und der Zukunft eine unendliche Anzahl von physikalisch-chemischen Realitäten (Kosmen) geschöpft, die sich entfalten und die wieder vergehen. Diese unendlich vielen Kosmen sind alle verschieden voneinander, denn jeder Schöpfungs-Prozeß einer physikalisch-chemischen Realität ist anders, es gibt da keine Wiederholungen. Damit existiert also eine unendliche Vielfalt verschiedenartiger Kosmen. Jeder Kosmos ist ein Unikat, alles ist einmalig im Welt-Schöpfungs-Prozeß. (Damit ist der Begriff "unendlich unendlichfach" erklärt.)
Das ist die Welt, das ist das Wesen der Natur, das ist das Wesen der Welt, welches sich über die Schöpfungen ständig andersartiger physikalisch-chemischer Realitäten enthüllt. (Die nunmehr gesicherte physikalische Erkenntnis der "Selbst-Organisations-Fähigkeit" der Materie stützt diese von mir vor über 10 Jahren erdachte "Welt-Formel" in hervorragender Weise ab.)
Bisher ist in unserem Heimat-Kosmos von uns noch keine weitere lebende Population entdeckt worden und wenn das so bleibt, dann muß aber dennoch damit gerechnet werden, dass es in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in anderen Kosmen bewusste und aktive Populationen existiert haben, existieren und entstehen werden.
Prinzipiell ist es zu erwarten, dass eines Tages eine aus einer anderen physikalisch-chemischen Realität stammende Population in unseren Heimat-Kosmos eintritt. Bei der Begegnung zwei so ganz unterschiedlicher Zivilisationen gibt es dann die Möglichkeit des Ausweichens voreinander, der Kooperation und des Verschmelzens miteinander, der Beherrschung der "schwächeren" Population durch die "stärkere", des einander Bekriegens und der Vernichtung einer Population durch die andere. Es wäre naturlich günstig, wenn unsere Menschheit vor diesem Tage schon solche Potentiale in der Hand hielte, um in andere Kosmen hineinzuschauen, also wenn sie die dortigen physikalisch-chemischen und evtl.auch die biologischen Vorgänge beobachten können und damit eine Begegnung mit einer fremden Zivilisation schon vorab erkennen könnte.
Es soll abschließend festgestellt werden, dass das Meiste, was in der Welt passiert, überhaupt nicht beobachtet wird. Denn in Kosmen von unserer Größenordnung, also ein Kosmos mit "Zehn hoch zweiundzwanzig" Sternen-Planeten-Systemen ist es eher unwahrscheinlich, dass darin Leben entsteht. Wir, unser Leben, sind daher ein echter Zufallstreffer in dem statistischen Prozeß der Selbst-Organisations-Fähigkeit der Materie. Aber das gibt es. Und es wird auch andere Kosmen mit viel, viel mehr Sternen-Planeten-Systemen geben oder gegeben haben, in denen dann die Wahrscheinlichkeit der Lebensentstehung recht groß ist (aber anderer Art). Interessant ist noch der Gedanke, dass mit dem Vergehen einer physikalisch-chemischen Realität auch alle in diesem Kosmos existierenden physikalisch-chemischen Gesetzmäßigkeiten einfach verschwinden und niemand weiß etwas davon, was dort in vielen Tausenden Milliarden Jahren alles so passiert ist. Es sei denn, dort hat eine bewusste und schöpferische Population gelebt und gewirkt und sie hat sich vor dem Untergang ihres Heimat-Kosmos in eine andere physikalisch-chemische Realität retten können und sie hat damit das Wissen über den untergegangenen Kosmos erhalten. Aber auch das wird einer "besonders guten" bewussten und aktiven Population nur wenige Male gelingen. Irgendwann geht auch die Existenz einer solchen "erfolgreichen" Population vorbei, und dann ist auch das alles vorbei und vergessen. D. h., die Welt "behält ihre Geheimnisse" weitgehend für sich. Bewusste und aktive Populationen sind dort letztendlich nur temporäre Erscheinungen, auch wenn sie im besten Falle sich Tausende von Millionen Jahre in der Welt behaupten können.

Aus den Ausführungen in dieser Arbeit geht hervor, dass unsere Menschheit zur Bewältigung ihrer höherwertigen zivilisatorischen Aufgaben und Probleme in der näheren und ferneren Zukunft möglichst geeint sein sollte und daß alle Menschen, Menschengruppen und alle Völker innerhalb der Menschheit vom gleichen Willen beseelt sein sollten, dass also eine ganz homogene Menschheit existieren sollte. Das aber ist unrealistisch.
So ist unsere heutige Menschheit in etwa 200 Nationen eingeteilt und darin existieren etwa 1.000 Ethnien (Völker), welche von ganz unterschiedlicher Menschen-Anzahl sind, welche in ganz unterschiedlichen Klimazonen unseres Planeten wohnen, welche Territorien ganz unterschiedlicher Beschaffenheit (Wüste, Urwald, Inseln, Tiefland, Gebirge, vereistes Land) und ganz unterschiedlicher Größe bewohnen. Aus diesen gravierenden Unterschieden haben sich innerhalb unserer Menschheit ganz unterschiedliche Sprachen und Kulturtraditionen, ganz unterschiedliche Sozial-Strukturen, ganz unterschiedliche Sitten und Gebräuche, ganz unterschiedliche Konfessionen, ganz unterschiedliche Wirtschaftssysteme und Infra-Strukturen und ganz unterschiedliche Rechtssysteme seit dem Beginn der Menschheits-Zivilisaton herausgebildet. Zur Heterogenität der Menschheit gehört auch, dass es insgesamt etwa 300 Berufstände und mehrere Tausend Arten der Beschäftigung von Menschen gibt. Schließlich existieren in jedem Volk ganz unterschiedliche Sozial- und Bildungs-Stände und jedes Volk besteht aus Frauen und Männern, aus Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Alten. Es existiert damit in jedem Volk und erst recht innerhalb der Menschheit eine große Interessen-Vielfalt.
Schließlich ist jeder Mensch einmalig. Die Gesamtheit der "Parameter", welche das Leben eines Menschen ausmachen, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Die wichtigsten davon sind:

seine äußere Gestalt,
seine physische Ausstattung,
sein geistiges Vermögen,
seine Seele,
seine Ethik und Moral,
seine Bildung,
sein Beruf/seine Tätigkeiten im Laufe seines Lebens,
seine Wohnorte,
seine aktuelle Lebensphase,
seine Sprache,
seine Nationälität,
seine Konfession/Ideologie,
sein allgemeiner Horizont,
seine familiäre Situatiuon,
seine Lebens-Ziele,
seine Einbettung in eine historische Zeit,
prägende Lebens-Ereignisse und
sein real durchlaufener Lebensweg.

Das bedeutet, dass im Laufe unserer ganzen Existenz als zivilisierte Menschheit niemals zweimal derselbe Mensch leben wird. Unsere zivilisatorische Entwicklung ist zu dynamisch und zu vielfältig. Das sichert es einmal mehr ab, dass die Menschheit in sich sehr heterogen ist. Diese Heterogenität der Menschheit, der Menschengruppen und der menschlichen Individuen war und ist ein Quell der großen kulturellen Vielfalt innerhalb der Menschheit, aber auch ein Quell sehr vieler gewalttätiger Auseinandersetzungen zwischen und innerhalb der Völker. Wenn es der Menschheit doch noch gelingen sollte, endlich aus dem Kreislauf von Gewalt und Gegengewalt herauszukommen, und sie sich so dazu befähigt, die oben beschriebenen höherwertigen zivilisatorischen Aufgaben zu bewältigen, dann wird dabei auch die Heterogenität der Menschheit eine bedeutende Rolle spielen. Sie wird es wohl mit sich bringen, dass auch weiterhin die Menschheit aus mehreren Teil-Menschheiten besteht, welche in ganz unterschiedlicher Weise am Weiterschreiten der Menschheits-Zivilisation teilnehmen werden. Damit ist das fernere Schicksal der Menschheit, der Teil-Menschheiten und der Völker konkret kaum beschreibbar. Dennoch ist es unbedingt notwendig, sich grundsätzliche Gedanken zur Zukunft der Menschheits-Zivilisation zu machen. Ohne dieses, ohne Visionen läuft die Menschheit immer wieder in historische Sackgassen. Albert Einstein sagte: "Die Zukunft der Menschheit entsteht in unseren Köpfen, daher sollten alle Menschen darüber nachdenken!" Und ich füge hinzu, dass wir dies ab heute und für immer in der Verantwortung gegenüber den uns nachfolgenden Generationen unbedingt tun müssen. Das war meine Motivation für diese Arbeit.

Abschließend soll noch festgestellt werden, dass mit dem Weiterschreiten der Menschheit in eine neue Kultur-Epoche viele wichtige Felder der vorangegangenen Kultur-Epoche nicht einfach "abgeschaltet" werden, sondern in modifizierter Form, nur mit geringerer zivilisatorischer Bedeutung erhalten bleiben und bei der Erstellung der neuen zivilisatorischen Potentiale mitwirken. Das heißt also, dass mit jeder neuen Kultur-Epoche die Menschheits-Zivilisation komplexer, vielschichtiger wird. Die hohe Komplexität und die grenzenlose Vielfalt wird eines Tages ein bedeutendes gesellschaftliches Problem innerhalb des Menschheits-Prozesses werden und sie kann bei zu hoher Komplexität sogar zu einem Stopp des Schöpfertums der Menschheit führen. Mit unabsehbaren Folgen für das Leben der Menschheit.


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